Playlist-Alben

    • Playlist-Alben

      Leute, mich würde mal eure Meinung dazu interessieren: sogenannte Playlist-Alben. :detektiv:

      Drake war derjenige, der mit seiner "More Life"-Playlist das ganze sozusagen gestartet hat. Dann hat hierzulande Ahzumjot sein aktuelles "Raum"-Projekt Song für Song veröffentlicht, und jetzt kündigen Chimperator an, zukünftig Alben nur noch Single für Single rauszuhauen.

      Teesy ist der erste, bei dem es so gemacht wird. Das Album "Tones" wird für den 24.8. angekündigt, es kann aber sein, dass es früher kommt - oder auch später. Je nachdem, wann Teesy damit fertig ist. Solange erscheint in unregelmäßigen Abständen ein Lied nach dem anderen bei Spotify. Dann, wenn es fertig ist.

      Lesestoff dazu hier: Warum Chimperator künftig nur noch Singles veröffentlicht

      Was sagt ihr dazu? Findet ihr okay oder sogar geil, wenn fertige Lieder direkt rausgehauen werden? Hört ihr sowieso nur noch einzelne Songs und Playlists? Oder gibt es Alben, auf die ihr euch so richtig freut und dann nehmt ihr euch auch mal ne Stunde Zeit, das in Ruhe anzuhören?

      Für mich als großen Fan des "Formats" Album ist das richtig schade. Bin keiner, der Singles/Songs/Playlists hört. Ich höre wirklich noch Alben. Finde es gibt nichts schöneres, als wenn nach langer Wartezeit dann so ein komplettes Album vorliegt und man sich dann dafür Zeit nimmt, es in Ruhe anzuhören. Gefällt mir viel besser, als häppchenweise jede Woche was neues zu kriegen. Diese Dauerpräsenz von Künstlern nervt mich auch eher, als dass ich mich darüber freue.

      Somit hoffe ich, diese Playlists werden nicht überhand nehmen, auch wenn ich natürlich verstehe, dass die Jugend von heute einfach nur noch über Spotify-Playlists Musik hört und alles, was man als Musiker dieser bestimmten Zielgruppe will, ist in diese verdammten Listen zu kommen.

      Ich besitze zwar auch einen Spotify-Account, aber zu 99% höre ich Musik offline über meinen iPod. Album für Album. Und nicht wild durcheinander. :boss:


      Auf Backspin erschien auch bereits ein Kommentar dazu. Wer mag, hier: Warum das Album nicht aussterben wird, sondern an Prestige gewinnt
    • Bin da ganz bei dir, Alben auf die ich warte höre ich ganz bewusst. Nicht beim Autofahren, nicht am PC - nur ich, meine alten Kopfhörer und meine alten Ohren... :mond:

      Alles was mich nicht sonderlich interessiert skippe ich eh nur durch - und da wäre es mir auch wurscht, ob das Stück für Stück kommt... allerdings würde ich mir den Rest nach wochenlangen Warten eh nicht mehr anhören, wenn ich den ersten Track schon scheiße finde
    • Vor 4 Jahren war ich deiner Meinung. Bin aber nun bei @gatman, mittlerweile gibt es kaum Alben, die viel mehr bieten als die Singles. Meistens is das andere Zeug nicht ohne Grund ohne Video geblieben.

      Weiters habe ich mir selbst, was ich nie umgesetzt habe, als amateur gedacht, nachdem ich meine ep fertig hatte, es is viel geiler einzelne bomben tracks zu machen und nach laune zu releasen als alles zusammen zu sammeln, zusammen hängend zu machen und dann rauszuschmeissen, obwohl am Ende eh niemand am Stück hören will.

      Klar, so ein geiles Album is künstlerisch anspruchsvoller und wenn 5/5 sicher geiler, aber bei 99% passt das schon, dass sie uns nur noch mit kleinen kackhäufchen bewerfen als 1 riesen Batzen scheisse auf einmal und dafür noch 4 Monate Promo ertragen.

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    • Also da ich noch zu der aussterbenden Rasse der CD- und Vinylkäufer gehöre finde ich ganze Alben natürlich wesentlich besser.
      Ich gehör dann auch zu den Leuten, die sich in Ruhe hinsetzen und aktiv die Musik hören und dazu im Booklet blättern und das Artwork bewundern. Leider gibt es kaum mehr kreative Ideen. Marilyn Manson zum Beispiel hat sich da früher mal richtig Mühe gegeben.

      Von diesem Stück für Stück releasen halte ich nichts. Ich nutze kein Spotify, von daher bekomm ich sowas schon garnicht erst mit (außer es wird zeitgleich auf YT geklatscht).
      I drink a lot of coffee before I go to sleep so I can dream faster.
    • Ein gut gemachtes Album (hier liegt der Hase bei Deutschrap im Pfeffer) hat einen ganz eigenen Spannungsbogen als einzelne tracks. Teilweise können sogar ganze Songs in ihrer Meinung umgedreht werden, oder sich ein geschlossener narrativ bilden.
      Kendrick Lamar zeigte das auf seinen letzten drei Alben sehr gut.

      Das der durchschnittliche deutschrap-Künstler auf diese übergeordnete Struktur verzichtet sagt mehr über ihn, als über die Hörnchen mit einer Aufmerksamkeitsspanne vom 4min.
      And this is what it said: After the first and the second world wars
      You'd think us europeans couldn't take it no more
      But we built up and tore down the Berlin wall
      Only to build up a new and improved around our crumblin' Fort - Europa.

    • bin da voll bei dir. ein gesamtes album macht einfach viel mehr spaß als einzelne tracks die in unterschiedlichen abständen veröffentlicht werden.
      bei deutschrap ist mir eigentlich relativ egal in welchem format die was releasen, da ich selten ein album entdecke das mir als ganzes gefällt aber im amerikanischen oder auch französischen rap würde es mich extrem nerven, wenn die künstler plötzlich nur noch playlist-alben produzieren würden.
      das ständige suchen und entdecken von irgendwelchen alben macht mir einfach viel zu viel spaß und mir würde es fehlen, wenn es das nicht mehr geben würde.
      Smrt fašizmu, sloboda narodu!
    • Drake: Kann es machen, weil er absolut gar keinen Fick mehr auf irgendwas geben muss.
      Chimperator: Muss es machen, weil Cro faul ist und die Anderen keine Alben verkaufen und deshalb nebenbei noch bei Edeka arbeiten müssen. Alle 2 bis 3 Wochen einen Song zu releasen, sollte auch mit Festanstellung an der Fleischtheke zu machen sein.

      Für mich top 1 der Releasestrategien:

      1. jo hier ist 1 single und in 1 woche kommt albung
      Deine offenen Fragen beantwort' ich dir mit 'ner rostigen Gabel.
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    • Kann mir ehrlich gesagt kaum ein Album mehr am Stück anhören. Ich bin deshalb eher dazu bereit, mir einzelne Songs über einen längeren Zeitraum verteilt anzuhören. Ich habe sowieso schon länger das Gefühl, dass viele Künstler 3 - 4 Singles produzieren und die restlichen Tracks einfach nur als Füllmaterial dienen, um das Album irgendwie voll zu bekommen. Und da ich sowieso kaum noch CDs kaufe, sind mir so Playlisten einfach viel lieber.
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    • Die meisten Alben, die in den letzten 2-5 Jahren raus kamen, sind doch im Ganzen gar nicht mehr richtig hörbar. 1. fehlt der von @ichmeinjanur erwähnte rote Faden, und 2. ist, wie @Cleef schreibt, 2/3 Füllmaterial drauf. Zum Beispiel feiere ich seit längerem eine Hand voll Singles von Samra, aber sein Album Jibrail & Iblis ist fast nur Müll.

      Ich picke mir immer ein paar gute Songs raus, die bei mir in meiner mittlerweile 16 h Spieldauer langen Playlist landen, von denen ich dann ehrlich gesagt häufig nur die jeweils 20 neuesten Songs höre, die ich im Laufe der Wochen hinzufüge.

      Also wenn es mal wieder nice Alben geben würde, würde ich auch eher zu Alben tendieren. Aber so lange höre ich hauptsächlich meine eigene Playlist.
    • Ich glaube, es liegt auch daran, dass der deutsche Markt sich zu sehr am amerikanischen Markt orientiert und dafür ist dieser viel zu klein. In Amerika geben viele Künstler einen Scheiß auf die Qualität ihrer Albums und wollen gezielt 1-2 Hits für diverse Playlists produzieren. Gelingt ihnen das, dann erhalten sie in der Regel einen relativ guten Labeldeal und können weiterhin austauschbare Musik produzieren und haben einen kurzweiligen Erfolg. Gleichzeitig können sich Underground-Künstler auf ihre Musik konzentrieren und sind damit auch erfolgreich, da sie sich eine treue Fanbase aufbauen können und die kaufen sich auch alles von dem Künstler, um ihn zu unterstützen.
      Und der deutsche Markt gibt das leider nicht her. Entweder du produzierst immer wieder gleichklingende Musik und landest in irgendwelchen Playlisten oder bist ein Underground-Künstler, der nebenbei noch Arbeiten muss.

      Aber auch die Masse an Releases jeden Freitag erschlägt einen und ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leute überhaupt keine Lust haben, sich das alles anzuhören und sind dann genervt, wenn die meisten Sachen immer gleich klingen und haben dann auch keine Lust mehr auf Alben.

      Ohne Twitter und diverse Seiten im Internet würde ich wahrscheinlich auch jede Woche verzweifeln und würde mir deutlich weniger Alben anhören. Kann mir aber auch gut vorstellen, das die ganzen Streaming-Dienste einen großen Einfluss auf das Hörverhalten der Leute haben und sie lieber viele unterschiedliche Lieder hören, als sich auf ein komplettes Album einzulassen.
      Smrt fašizmu, sloboda narodu!