doughboi schrieb:

okay, aber finde auch außerhalb von raptalk nichts. help a brother out, son geissler.

Ich will halt eigentlich, dass alle meine Alben einen eigenen Sound haben und trotzdem in eine Richtung gehen, also dass man einen Prezident-Sound ausmachen kann, der sich dann jedoch nicht wiederholt. Ich finde "Kleiner Katechismus" klingt nicht wie "Alice" und "Alice" nicht wie die "Neuesten Erkenntinisse" und ich finde, "KiebG" klingt nochmal anders. "Limbus" wird vom Sound dann nochmal in eine andere Richtung gehen.
(...)
Kommt immer darauf an, was man unter düster versteht. Es wird auf jeden Fall dreckiger und es wird musikalisch anders. Ich will halt von diesem Loop-Prinzip weg, was auf "KiebG" noch geherrscht hat. Die Songs werden noch stärker ausstrukturiert sein, dafür halt dann minimalistischere Stellen haben. Da gibt es dann Passagen, die ohne zusätzliche Drums auskommen, wo wie bei Ka oder Roc Marciano stur das Sample durchläuft und nur gegen Ende des Songs Drums einsetzen.
(...)
[font=Arial, Helvetica, sans-serif]Auf jeden Fall. Ka und Roc Marciano machen auch Sachen, bei denen ich mich frage "wieso bin ich da nicht vor 5 Jahren schon drauf gekommen?", vor allem weil ich echt scheiße darin war, Beats zu bauen. Das wäre auf jeden Fall eine gute Lösung gewesen, das mit dem Beatbauen sein zu lassen und nur noch die Samples laufen zu lassen.[/font]

[font=Arial, Helvetica, sans-serif]Auf dem Album wird es allerdings auch nicht so krass werden wie bei Ka, weil das Ding bei dem Album auch war, dass ich in letzter Zeit viele verschiedene Sachen feier', von The Weeknd über Three6Mafia, A$AP, Ka, Roc Marciano, Action Bronson. Ich versuche schon, von allem was mitzunehmen, ohne dass es zusammengewürfelter Müll wird, dass man also nicht den Fehler macht, einem bestimmten Trend hinterherzulaufen, sondern das alles zu integrieren. [/font]

Der Opener allerdings ist uneingeschränkt zu befürworten. Allein George Clinton ist wieder funky wie Fick; es kostet ja geradezu körperliche Anstrengung, nicht plötzlich aufzustehen und „We should never gave this niggas monex, go back home!“ durch den Bus zu trällern, wenn man das Ding auf Kopfhörern pumpt. Vor allem der Songstruktur nach ist die Nummer großes Kino: Die Instrumentierung, die Breaks und die perfekt gesetzten Pausen erzeugen einen soghaften Drive, während bei Kendrick, der mir sonst oftmals ins Prätentiöse rutscht mit seinen Arien, diesmal alles passt: Der gesungene Part, der erste Verse mit den langen Pausen und dem Geträller im Background und dann als großes Spannungsmoment im dritten Akt der konventionell, schön aggressiv gerappte Part, während dem sich der Beat neu aufbauen kann für das Finale.

Trau mich nicht, die neuen Sachen zu hören aus Angst, dass mir der zu erwartende Schmutz das Herz bricht. Die Trilogy stellt aber natürlich von vorne bis hinten ein Gottesgeschenk dar, hab stellenweise über Monate nichts anderes gehört und feier mittlerweile sogar die schmerigen Balladen. Am besten aber ist dieses grandios verkokste Stück Tätermusik. Der Beat sagenhaft ausproduziert, glasklar pumpend und gleichzeitig extrem roh und dreckig. Die Parts sind mehr gerappt als gesungen und je nach grad zu vermitteltendem Rauschzustand wird die Stimme hoch- und runtertransponiert. Im Ergebnis fühlt es sich einfach wie ein langer völlig gestörter Part an. Ein Hin und Her von Invokation und Exorzismus mit einem Höhepunkt in Stentorfalsett. Niemand lässt Vergewaltigung sexy klingen wie The Weeknd.

Degenhardt war jetzt der letzte deutsche Rapper, der mich so richtig beeindruckt hat, das war aber schon vor diesem Track hier, der auch cool ist, aber hier nicht stehen würde ohne das herrlich gestörte, zuerst nur auf RedTube veröffentlichte Video. Dieses kam zeitgleich mit angeblichen X-Rated-Videos von Lance Butters und Fler raus, die ebenfalls zu explizit für youtube gewesen sein soll. Bei diesen sah man die beide Rapper in voller Rappermontur asexuell posen, während sich um sie herum Frauen miteinander amüsierten bzw. so taten. Es blitzte etwas Schoß auf.

Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass entgegen eines populären Irrtums Gangstarap und Hedonismus nichts miteinander zu tun haben. Gangstarapper führen keine Luxusgegenstände als solche, sondern Statusartikel vor. Das ist was völlig anders. Amirapper freuen sich darüber, Getränkesorten zu trinken und Autos zu fahren, deren Namen sich nicht aussprechen können. Parallel dazu stellen sich Deutschrapper Frauen ins Video als etwas, was man haben muss, mit dem sie aber eigentlich nichts anfangen können. Zumindest nicht vor der Kamera, wenn man so zurückhaltend ist, nicht insgesamt von verkappter Homosexualität auszugehen. Die stoische Männlichkeitspose evoziert ja die gefährliche Umgebung, die sie begründet, gleich mit und wirkt entsprechend in Konfrontation mit einer aufdringlich als sexuell inszenierten nackten Frau nicht viril, sondern einfach nur verklemmt.

Während also etwa Fler und Butters zwischen Pseudolesben verkrampft lässig wirken wollen, lässt Degenhardt eine Golden Shower verpassen. Noch bevor überhaupt der Beat eingesetzt hat. Vollste Anerkennung dafür

geisslerson schrieb:

Über Weekend

Trau mich nicht, die neuen Sachen zu hören aus Angst, dass mir der zu erwartende Schmutz das Herz bricht. Die Trilogy stellt aber natürlich von vorne bis hinten ein Gottesgeschenk dar, hab stellenweise über Monate nichts anderes gehört und feier mittlerweile sogar die schmerigen Balladen. Am besten aber ist dieses grandios verkokste Stück Tätermusik. Der Beat sagenhaft ausproduziert, glasklar pumpend und gleichzeitig extrem roh und dreckig. Die Parts sind mehr gerappt als gesungen und je nach grad zu vermitteltendem Rauschzustand wird die Stimme hoch- und runtertransponiert. Im Ergebnis fühlt es sich einfach wie ein langer völlig gestörter Part an. Ein Hin und Her von Invokation und Exorzismus mit einem Höhepunkt in Stentorfalsett. Niemand lässt Vergewaltigung sexy klingen wie The Weeknd.

doughboi schrieb:

wird blind gegettet wie 1 text in brailleschrift. schade, dass es keine box mit whiskeyglas, bukowski-leselampe und strick gibt.

janein schrieb:

puhh was ein track

wer die terry und ska line nicht checkt: https://www.youtube.com/watch?v=XPynZgJgMt4

allein dafür muss man ihn lieben